Categories
Communications Computers deutsch Networking

Brother MFC-7840w “Internet Fax” über DUS.net

Wie man mit Hilfe eines eigenen Mailservers mit einem Brother MFC-7840w “Internet Fax” über DUS.net senden kann.

Seit einigen Tagen habe ich einen “IP-only”-Telefonanschluss, so dass ich nicht mehr wie bisher mit meinem Brother MFC-7840w-Multifunktionsgerät über einen a/b-Terminaladapter an einem ISDN-Anschluss faxen kann.

Beim Suchen nach Alternativen stieß ich auf dieses Wiki im IP-Phone-Forum, welches mir sehr weiter geholfen hat.

Zunächst musste ich ein Firmware-Update für mein Faxgerät flashen, was die benötigte Internet-Fax-Funktionalität  (T.37-Protokoll) implementiert.

Weiterhin musste ein Anbieter gefunden werden, der dieses Protokoll unterstützt. DUS.net, welches auch im obigen Wiki erwähnt wird, war mir ohnehin schon bekannt, weil ich auf der Suche nach einem guten SIP-Provider bin. Also wollte ich gerne DUS.net als Fax-Provider nutzen, jedoch gibt es da ein prinzipielles Problem:

Um das Dus.net mail2fax Gateway anzusprechen, müssen Zugangsdaten > 50 Zeichen im Betreff-Feld übertragen werden. Die Brother-Firmware (4.0) speichert aber nur 41 Zeichen ab.

Meine Lösung sieht nun so aus:

Der Drucker sendet die Mail mit dem TIFF-G3-Scan nicht direkt an DUS.net, sondern an meinen internen Mailserver (Exim 4). Das ist ohnehin besser, weil der Drucker kein verschlüsseltes SMTP zum Einliefern der Mail beherrscht. 🙁

Auf meinem internen Mailserver ändere ich dann die Mail derart, dass das Subject geändert wird. Im Drucker habe ich lediglich als Subject meine Kundennummer definiert, der Mailserver schreibt das dann so um, dass auch das Authentication Token eingefügt wird, welches man im Kundenbereich von DUS.net einsehen kann.

Die Realisierung dessen ist sehr einfach. Ich habe die Exim-Config um folgendes Snippet erweitert, um einen System Filter definieren zu können:

system_filter = /etc/exim4/system_filter
system_filter_user = Debian-exim
system_filter_group = Debian-exim
system_filter_file_transport = address_file
system_filter_pipe_transport = address_pipe

Der System Filter sieht dann so aus:

# Exim filter

# Only run this on the first pass through the filter
if not first_delivery then
        finish
endif

# Trap any errors
if error_message then
        finish
endif

# Modify the subject header to only include the comments section for all JIRA emails.
if $recipients ends "@fax.dus.net" and $header_subject: matches \N^USERID$\N
then
        headers remove "Subject"
        headers add "Subject: USERID:*AuthToken"
endif

Et voilà!

Ein Testfax ging auf Anhieb ordnungsgemäß raus…

Wem das hilft, der schreibe mir doch gerne eine kurze Nachricht hier im Blog…

Update 27.11.2015:

Ich bin letzten Endes doch zu einem anderen Anbieter gegangen, SimpleFax. Dieser bietet ebenfalls T.37, allerdings funktioniert die Authentifizierung an Hand von E-Mail-Adressen auf einer Whitelist. Die oben beschriebene Manipulation des Subjects ist daher bei SimpleFax nicht erforderlich.

Der Grund für den “Wechsel” war, dass der Seitenpreis bei SimpleFax lediglich 7 ct beträgt, während er bei DUS.net 15 ct beträgt. Das allein wäre wahrscheinlich noch nicht ausschlaggebend gewesen, aber das Web-Interface von SimpleFax hat den großen Vorteil, dass auch die gesendeten Faxseiten selbst im Sendelog zu sehen sind, während bei DUS.net nur die “Metadaten” angezeigt werden (Datum/Uhrzeit, Rufnummer).

By Ralf Bergs

Geek, computer guy, licensed and certified electrical and computer engineer, husband, best daddy.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *