Category Archives: Communications

Wie man (physische) Netzwerkprobleme spielend leicht lokalisieren kann

Kürzlich habe ich endlich etwas “angepackt”, was ich schon seit einigen Jahren tun wollte: Ich habe das LAN in meinem Haus “logisch segmentiert” durch die Verwendung von VLANs, um unterschiedlichen Traffic auf jeweils einem einzigen Kabel transportieren zu können.

Wozu braucht man sowas? Ganz einfach, z. B. um ein Gästenetzwerk vernünftig implementieren zu können, wenn man mehr als nur einen WiFi-Access Point in seinem Netz hat. Anbieter wie Ubiquity haben sowas bestimmt so implementiert, dass auch technisch weniger bewanderte Personen es nutzen können, aber mir ist Ubiquiti einfach zu teuer in dem Ausmaß, in dem ich deren Hardware bräuchte. Außerdem macht es ja auch schlicht Spaß, sich sowas auf Open Source-Basis selbst zu bauen… 😉

Ich habe bei mir also auf OpenWrt-Basis ein (für ein Einfamilienhaus) relativ komplexes Netzwerk aufgebaut. Folgende Komponenten sind u. a. enthalten:

Jetzt hatte ich kürzlich ein Problem, an dem ich wirklich hart zu “knacken” hatte. Irgendwann kam ich zu dem Schluss, dass es nicht auf Layer 2 (Ethernet) oder höher (IP) liegen müsse, sondern eher auf Layer 1 (physikalische Ebene, also Verkabelung).

Ich habe mir also für sage und schreibe 10,99 EUR einen deleyCON Netzwerk-Kabeltester bestellt. Selbst für eine einmalige Anwendung (aber dabei bleibt’s ja nicht…) war mir der Preis akzeptabel.

Und siehe da, ich hatte tatsächlich ein Verkabelungsproblem in meinem Netzwerk. An einer Netzwerkdose war das Kabel nicht vernünftig aufgelegt.

Diesen Fehler hätte ich ohne den Kabeltester nicht gefunden. Der Tester ist wirklich auch von Personen, die keine ausgebildete Netzwerktechniker sind, sehr einfach zu nutzen. Signalgenerator ans eine Ende des Strangs hängen, “Abschluss-Stecker” ans andere, und schon werden die einzelnen Adern durchgetestet, und man kann durch LEDs sehen, wo der Fehler ist.

Ich kann dieses Gerät nur absolut weiterempfehlen. Für etwas mehr als einen Zehner kann man da nichts falsch machen…

Lasst mich gerne wissen, ob Ihr meine Meinung teilt, falls Ihr Euch auch dieses Gerät zulegen solltet…

Bedeutet neues Handy auch neue Telefonnummer?

Mein Vater benötigt ein neues Handy, da sein altes — welches prinzipiell noch sehr neuwertig ist — leider seit mehr als einem Jahr keine Sicherheitsupdates mehr erhält. Ein Weiternutzen ist daher keine Option, da er es auch u. a. für Online-Banking benutzt. Ich habe ihm also ein Google Pixel 6a bestellt — ein wirklich sehr leistungsfähiges Handy mit moderatem Preis (“Black Friday” lässt grüßen!) und fünf Jahren Updates direkt von Google.

Im Zuge des Austauschs überraschte er mich plötzlich mit einer (für mich als Experten) sehr “merkwürdigen” Frage: “Kriege ich denn dann auch eine neue Handynummer?”

Hinterher wurde mir klar, dass wahrscheinlich vielen, gerade älteren Menschen (die nicht häufig ihren Anbieter oder ihren Handytarif wechseln) nicht ganz klar ist, wo denn eigentlich die Nummer “sitzt”. Ich möchte das Ganze hier also einmal mit sehr einfachen Worten erklären, vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen…

Jedes Handy benötigt eine SIM. “Früher” war das immer ein Chip, ein elektronisches Modul, anfangs so groß wie eine Kreditkarte, später immer kleiner, bis es “zuletzt” nicht mal mehr die Größe eines halben Daumennagels hatte. Mittlerweile gibt es die SIM auch in “virtueller” Form, man kann sie per Internet in das Handy hineinladen (“eSIM” genannt).

Was aber ist eigentlich der Zweck der SIM? “Früher” hat man dort sein Adressbuch gespeichert, auch eine gewisse Anzahl an SMS-Nachrichten konnte dort gespeichert werden. “Heutzutage” werden die Kontakte und Kurznachrichten üblicherweise direkt im Handy gespeichert. Aber wofür wird die SIM denn immer noch benötigt?

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Grundlagen der Android-Bedienung

Heute möchte ich einmal die Grundlagen der Android-Bedienung erläutern sowie die wichtigsten Bezeichnungen für die Bedienelemente. Ich beziehe mich hier auf ein “nacktes” Android 11, wie es von Google ausgeliefert wird, z. B. für die Pixel-Handys oder Handys von anderen Herstellern, die Teil der Android One-Reihe sind. Bei Geräten mit Android 10 sieht das aber alles sehr ähnlich aus.

Sie können diese Details auch bei Google nachlesen, dort sind diese jedoch nicht so schön illustriert wie hier.

Wenn keine App geöffnet ist, dann befindet man sich auf dem Startbildschirm (“Home Screen“). Dieser sieht in etwa so aus:

Startbildschirm

Die Icons (korrekterweise “Verknüpfungen” genannt, im Englischen “Shortcut“)), die man dort sieht, hat entweder der Benutzer selbst “von Hand” hinzugefügt (s. u.), oder sie werden (je nach Einstellung) bei Installation einer neuen App vom System automatisch hinzugefügt.

Durch horizontales Wischen nach links oder rechts kann man zwischen verschiedenen Startbildschirmen — so vorhanden — umschalten.

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Flashing Android Firmware Builds using Android Flash Tool

As a long-time Android user (since the days of Android 2.0, if I remember correctly), I have seen many things already, especially as I was involved in the development of mobile phones, and also fiddled a lot with CyanogenMod, LineageOS, and other custom ROMs. Still, I recently discovered something new for myself, and this is something I really find spectacular. It’s a new mechanism to flash Android firmware builds, and it’s called “Android Flash Tool” (AFT).

Let me elaborate…

Usually, to reflash a device you need to install a program on your workstation, like a vendor flashing tool, or the Android Debug Bridge (adb) command-line tool. With the Android Flash Tool, this is no longer required. The only thing you need is your WebUSB-capable (browser). 🙂 Currently, only Chrome or Edge support it. (Firefox currently doesn’t support it due to security concerns.)

Also, the number of devices which support the AFT is very, very limited. Basically, it’s just the Google Pixel series of phones, plus a few development boards.

But if you have one of those devices, it’s pretty cool.

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Netgear GS108Ev3 – Huge packet loss when pinging management IP

I have a quite complex infrastructure in my house, and I monitor everything.  Among others, I have SmokePing probes towards multiple destinations in my LAN, and also to my internet provider’s infrastructure, and even external hosts.

When I added a graph for the management IP of my Netgear GS108Ev3 8 Port Gigabit Ethernet Smart Managed Plus Switch, which is my “core” switch, I noticed that there is a huge packet loss, in the range of 4% average, about 40% max.

The strange thing is that other destinations in my LAN which can be reached via this switch, have absolutely zero packet loss. That means that the cabling itself is definitely ok, and also that the packet switching functionality of the switch is ok.

So I opened a ticket towards NetGear, and the response I got was quite surprising (but still somehow makes sense):

This is a known issue, and it is by design. The put the highest priority on the packets flowing thru the switch, while the management traffic has a lower priority, so that ICMP packets to the switch’s management IP may get lost, and in extreme cases the web UI may not be reachable at all.

It’s not a big issue for me, because in the end I wanted to create graphs that exhibit whether I have any internal packet loss. Whether the switch’s management interface has packet loss or not is not really important to me. As long as all my internal devices that I actively use, like my NAS devices or streaming boxes, are properly connected with no packet loss, all is well. 🙂

Google Fi Activation fails with Error Code B050

If you get an error code of “B050” when trying to activate your “Google Fi” service, it is because you are identified as not being in the US right now. This was confirmed to my by Google Support on the phone a few minutes ago.

Whether this is being identified by your IP address or your phone’s location, I can’t tell (yet). Could be that I bring up a VPN to check… 😉

2020-02-19 Update: I was just too curious, so only a day later I quickly wrapped up a VPN with a source IP from the US (thanks, AWS! :-)). And, presto, I could activate Google Fi. So it is crystal clear that they identify you by your IP address.

I could make calls via VoWiFi, but when I disabled WiFi I couldn’t attach to the mobile network. This is probably because I’ve never joined my “home (mobile) network” yet. I’ll be in Florida soon, then I will join the mobile network there. And I’m sure when I return to Germany I’ll be able to join German mobile networks as well…

Xiaomi Mi A2 Testbericht

Einleitung

Heute möchte ich kurz das Xiaomi Mi A2, Modell: M1804D2SG, mit 6 GB RAM und 128 GB Flash-Speicher besprechen.

Das tolle an dem Gerät ist, dass es sich um ein Android One-Gerät handelt. Das bedeutet, dass diese Handys jeden Monat regelmäßige Sicherheitsupdates erhalten und damit etwa drei Jahre versorgt werden. Das Android-Betriebssystem ist dabei (fast) ein unverbasteltes Original-Android ohne Anpassungen des Herstellers. Die wenigen Zusatz-Apps, die Xiaomi vorinstalliert hat, können bis auf eine alle gelöscht werden. Auch sehr viele der vorinstallierten Google-Apps können gelöscht werden, wenn diese nicht benötigt werden.

Beim Test war eine Oreo 8.1-Firmware mit Stand der Sicherheitsupdates vom 05.11.2018 installiert. Android Pie (9.0) wird bereits ausgeliefert, ist auf diesem Gerät jedoch leider noch nicht angekommen.

Kommunikationsfähigkeiten

Leider unterstützt das Gerät kein NFC. Für Viele ist das heutzutage für die kontaktlose Zahlung mit Google Pay sehr wichtig und ein Fehlen damit ein KO-Kriterium.

Das Gerät unterstützt Dual-4G-Standby (d. h. es kann mit zwei SIM-Karten gleichzeitig ins Netz eingebucht sein und auf SMS oder Anrufe reagieren) und eine Vielzahl von LTE-Bändern. Das (zumindest) für Vodafone-DE in ländlichen Regionen extrem wichtige, langwellige Band 20 wird unterstützt, wie ich selber überprüfen konnte. Insgesamt soll das Handy die Bänder 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 20, 38, 40 unterstützen. Das wären sämtliche in Europa vorkommenden Bänder und noch einige darüber hinaus.

Telefonie über 4G/LTE ist möglich, allerdings muss dazu einmalig nach Inbetriebnahme oder Reset ein “geheimer” Code zum Abschalten des “VoLTE Carrier Check” eingegeben werden. Dieser Code *#*#86583#*#* muss in der Telefon-Anwendung als “Telefonnummer” eingegeben werden. Danach erscheint in Einstellungen > Netzwerk & Internet > Mobilfunknetz > Erweitert eine neue Option Erweiterter 4G LTE-Modus, die den VoLTE-Modus einschaltet.

Ich habe mich durch einen Testanruf davon überzeugt, dass das Handy tatsächlich nicht auf den 3G-Modus zurückfällt, sondern während des Telefonats im 4G-Modus bleibt. Damit ist bewiesen, dass das Handy tatsächlich VoLTE-fähig ist. Die Sprachqualität war kristallklar!

WiFi ist auf beiden Bändern (2,4/5 GHz) möglich. Ich habe bei 5 GHz eine Nettodurchsatzrate von 300 MBit/s erreicht (Ookla Speedtest.net), was ein sehr guter Wert ist (ich habe einen 500 MBit/s Glasfaseranschluss, kann also tatsächlich leicht diese Datenraten erreichen). Die mit dem Access Point ausgehandelte Datenrate war dabei 433 MBit/s.

Das Gerät beherrscht Bluetooth 5.0, natürlich auch Bluetooth Low Energy (BLE). Ebenso beherrscht es GPS, Glonass (das russische Pendant) und BeiDou (das chinesische Satelliten-Navigationssystem).

Verschiedenes

Die Akkulaufzeit ist nur als “hervorragend” zu bezeichnen: Gut vier Tage hat das Handy durchgehalten. Dabei waren zwei SIM-Karten eingesetzt, das Handy war also mit beiden Mobilfunkmodulen ständig im Standby-Betrieb. In der Zeit habe ich das Handy eingerichtet (Einstellungen-Menü komplett durchgeschaut und viele Änderungen vorgenommen, Apps installiert und diese getestet), weil ich es gerade erst (für meinen Vater) neu erworben habe. Außerdem habe ich sehr viel Facebook und Nachrichten gelesen.

Das tolle, große Display von sechs Zoll Größe macht einen hervorragenden Eindruck und ist sehr klar abzulesen. Mit seinem Qualcomm Snapdragon 660-Chipsatz gehört das Handy zu den derzeit schnellsten Handys.

Die Verarbeitung des Handys ist tadellos, das Gerät macht einen durchaus edlen Eindruck. Sehr positiv finde ich, dass es keinen Glasrücken hat, da ein solcher bei Stürzen erfahrungsgemäß sofort zerspringt.

Was ich ebenfalls sehr positiv fand ist, dass eine Silikon-/TPU-Hülle mitgeliefert wird. Diese ist relativ dünn, bietet also wohl wenig Schutz gegen Stürze oder harte Schläge, ist aber allemale gut geeignet um Kratzer vom Gerät fernzuhalten.

Fazit

Für einen Preis von bereits um die 230 EUR erhält man ein hervorragend ausgestattetes Handy der Oberklasse, dem lediglich NFC fehlt. Für diejenigen, die damit leben können, kann ich nur eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Vielleicht für den einen oder anderen ein schönes Weihnachtsgeschenk? 😉

Huawei P8 (GRA-L09) modding

This post about “modding” of a Huawei P8 aims to summarize most of the standard procedures you need when you want to modify the device software (also called “firmware”), because you are a developer or want to be more flexible in how you use your device.

Normally, in order to gain this knowledge, you have to read a lot of “geeky” posts on sites like xda developers, which is very time consuming, and sometimes even leads to complete failure (you end up “bricking” your device), because many people there don’t bother to post clear and comprehensive instructions, but simply assume people have some pre-knowledge and know how to do things.

I don’t yet consider this post “finalized” yet (it needs some “polishing”), but I would like to make it available already now to make sure it won’t be forgotten… 😉

Fastboot Mode

“Fastboot” mode is a special mode your device can be put into in order to perform certain maintenance operations, such as (un-) locking your boot loader, flashing partition images, etc. The tool you use on your PC or Mac to communicate with the phone while it is in “fastboot” mode is also called fastboot. It is part of the Android platform tools which you can download here directly from Google.

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Im Gigabit-Zeitalter angekommen!

Am 01.04.2018 (kein Aprilscherz!) wurde mein Internet-Anschluss von der Deutsche Glasfaser von 200 MBit/s (symmetrisch) auf nunmehr 500 MBit/s (ebenfalls symmetrisch, d. h. die Geschwindigkeit wird sowohl auf dem Downlink wie auch auf dem Uplink erreicht) umgestellt.

Und da der Anschluss vollduplex ist, d. h. Uplink und Downlink gleichzeitig in Betrieb sind, da die Übertragung auf unterschiedlichen Frequenzen erfolgt (WDM), habe ich insgesamt 1 GBit/s zur Verfügung. 😉

Ich füge hier mal einen Auszug eines selbstprogrammierten Benchmarks bei, der die Geschwindigkeit eindrucksvoll illustriert:

netbench

Es handelt sich hier nicht um irgendwelche “Pseudo-Benchmarks” à la Fritzbox, wo nur die ausgehandelte Leitungs-Geschwindigkeit zwischen Modem und DSL-Access-Multiplexer angezeigt wird (was nichts über den tatsächlich erzielbaren Durchsatz aussagt, weil dieser auch von der Kapazität des Backbones und der Peerings abhängt!), sondern um tatsächlich alle fünf Minuten gemessene jeweils 20 sekündliche Übertragungen zwischen meinem Glasfaser-Anschluss und dem Hetzner-Root-Server, der diesen Blog beherbergt.

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