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Bedeutet neues Handy auch neue Telefonnummer?

Mein Vater benötigt ein neues Handy, da sein altes — welches prinzipiell noch sehr neuwertig ist — leider seit mehr als einem Jahr keine Sicherheitsupdates mehr erhält. Ein Weiternutzen ist daher keine Option, da er es auch u. a. für Online-Banking benutzt. Ich habe ihm also ein Google Pixel 6a bestellt — ein wirklich sehr leistungsfähiges Handy mit moderatem Preis (“Black Friday” lässt grüßen!) und fünf Jahren Updates direkt von Google.

Im Zuge des Austauschs überraschte er mich plötzlich mit einer (für mich als Experten) sehr “merkwürdigen” Frage: “Kriege ich denn dann auch eine neue Handynummer?”

Hinterher wurde mir klar, dass wahrscheinlich vielen, gerade älteren Menschen (die nicht häufig ihren Anbieter oder ihren Handytarif wechseln) nicht ganz klar ist, wo denn eigentlich die Nummer “sitzt”. Ich möchte das Ganze hier also einmal mit sehr einfachen Worten erklären, vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen…

Jedes Handy benötigt eine SIM. “Früher” war das immer ein Chip, ein elektronisches Modul, anfangs so groß wie eine Kreditkarte, später immer kleiner, bis es “zuletzt” nicht mal mehr die Größe eines halben Daumennagels hatte. Mittlerweile gibt es die SIM auch in “virtueller” Form, man kann sie per Internet in das Handy hineinladen (“eSIM” genannt).

Was aber ist eigentlich der Zweck der SIM? “Früher” hat man dort sein Adressbuch gespeichert, auch eine gewisse Anzahl an SMS-Nachrichten konnte dort gespeichert werden. “Heutzutage” werden die Kontakte und Kurznachrichten üblicherweise direkt im Handy gespeichert. Aber wofür wird die SIM denn immer noch benötigt?

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Mein Internet funktioniert nicht, was tun?!

Diesen Hilfeschrei hat bestimmt jeder schon oft gehört. Aber nur die wenigsten wissen, wie man heraus finden kann, wo genau das Problem liegt.

Ich versuche in diesem Blogpost einmal, eine auch für Laien verständliche bzw. leicht anwendbare Anleitung zu liefern, wie man bei Internetstörungen zu Hause dem Problem auf die Spur kommen kann…

Zunächst einmal ein paar (wenige) Grundlagen. Ohne diese geht es einfach nicht.

Egal, was Sie im Internet tun, alles passiert auf Basis sogenannter “IP-Pakete“. Jeglicher Datenverkehr wird “zerhackt” und in Form von kleinen “Häppchen”, eben dieser IP-Pakete übertragen. Alle Geräte, die am Internet teilnehmen, haben eine bestimmte Rolle. Ihr Handy, Laptop oder PC ist in der Regel ein sogenannter “Client“, also ein “Kunde”, die Dienste, die Sie in Anspruch nehmen, werden durch sogenannte “Server” (“Bediener”) erbracht. Wie findet nun Ihr Client den passenden Server? Das funktioniert über ein System namens “DNS“. Es übersetzt für den Menschen lesbare Adressen, wie z. B. “amazon.de“, in IP-Adressen, die Ihr Endgerät für die tatsächliche Kommunikation mit dem gewünschten Dienst benutzt.

Wie werden aber die IP-Pakete zwischen Ihrem Endgerät (Handy, Laptop, Tablet, PC) und den Servern im Internet übertragen? Zunächst muss Ihr Endgerät mit Ihrem eigenen lokalen Netzwerk (auch “LAN” genannt) bei sich zu Hause verbunden sein. Dies kann über WLAN (auch “WiFi” genannt) oder Netzwerkkabel (auch “Ethernet”-Kabel genannt) passieren. Von dort geht es über Ihren Router zu Ihrem Internetprovider, und dann von dort ins Internet. Welche physikalische Verbindungstechnik (Teilnehmeranschlussleitung) Sie zur Anbindung an Ihren Provider verwenden ist grundsätzlich egal: DSL, TV-Kabel, Glasfaser oder sogar Mobilfunk (z. B. über einen Vodafone GigaCube).

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CSV-Datei mit Datumspalte in Excel öffnen bei Verwendung des ISO-Datumsformats

Im Folgenden wird ein Problem geschildert, was nur bei Benutzern auftreten sollte, die ihr Datumsformat auf “ISO” (YYYY-mm-dd, JJJJ-mm-tt) gestellt haben:

Möchte man z. B. als Bankkunde seine Umsätze als CSV exportieren und dann in Excel öffnen, dann wird man folgendes Problem haben, wenn eine aktuelle Version von Excel verwendet wird:

Wenn man einfach auf die CSV-Datei doppelklickt, um diese zu öffnen, dann werden die beiden Datums-Spalten (in “deutschem” Format) nicht als Datentyp “Datum” geöffnet, sondern als “Allgemein” (General), da diese wegen des “unpassenden” Datumsformats nicht korrekt als Datentyp “Datum” erkannt werden. Das hat natürlich Konsequenzen, weil man dann mit diesen Datumsfeldern nicht rechnen kann, diese nicht vernünftig filtern kann, sie nicht in andere Datumsformate umwandeln kann, etc.

Wie erkennen Sie, ob Sie selbst betroffen sind? Öffnen Sie ganz einfach so einen CSV-Export durch Doppelklick, und dann versuchen Sie mit einem Datumsfeld zu rechnen. Wenn Sie z. B. zu einem Datumsfeld “1” addieren, dann sollte das Ergebnis der nächste Tag sein. Wurde das Datumsfeld jedoch lediglich als Textfeld importiert, so können Sie damit nicht rechnen und erhalten lediglich einen Fehler.

Wie macht man das also richtig?

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Grundlagen der Android-Bedienung

Heute möchte ich einmal die Grundlagen der Android-Bedienung erläutern sowie die wichtigsten Bezeichnungen für die Bedienelemente. Ich beziehe mich hier auf ein “nacktes” Android 11, wie es von Google ausgeliefert wird, z. B. für die Pixel-Handys oder Handys von anderen Herstellern, die Teil der Android One-Reihe sind. Bei Geräten mit Android 10 sieht das aber alles sehr ähnlich aus.

Sie können diese Details auch bei Google nachlesen, dort sind diese jedoch nicht so schön illustriert wie hier.

Wenn keine App geöffnet ist, dann befindet man sich auf dem Startbildschirm (“Home Screen“). Dieser sieht in etwa so aus:

Startbildschirm

Die Icons (korrekterweise “Verknüpfungen” genannt, im Englischen “Shortcut“)), die man dort sieht, hat entweder der Benutzer selbst “von Hand” hinzugefügt (s. u.), oder sie werden (je nach Einstellung) bei Installation einer neuen App vom System automatisch hinzugefügt.

Durch horizontales Wischen nach links oder rechts kann man zwischen verschiedenen Startbildschirmen — so vorhanden — umschalten.

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Camera Raw-Dateien enthalten auch JPGs!

TL;DR: RAW-Dateien enthalten unabhängig von der Kamera-Einstellung (immer?) auch (mindestens) ein Preview-JPG

Gestern hatte ich in einem Canon-Forum mit einem anderen Mitglied eine Diskussion, ob in CR2/CR3-RAW-Dateien Preview-Bilder enthalten seien.

Ich sah das zunächst sehr skeptisch weil ich mich erinnerte, dass man die Kamera so einstellen kann, dass sie nur Raw, nur JPG oder beides speichert. Dazu gab es von Canon einen Hinweis, dass die Speicherung sowohl von RAW als auch von JPG die #Serienbildrate reduziere. Ich hatte das so interpretiert, dass die zusätzliche Zeit hauptsächlich für die Erzeugung des JPGs drauf ginge. Daher schlussfolgerte ich, dass in RAWs eigtl. keine JPGs enthalten sein dürften.
Ein anderer User bemerkte dann, dass in RAWs sehr wohl JPGs enthalten seien. Neugierig wie ich bin habe ich diese Aussage dann ein wenig hinterfragt, indem ich zu dem Thema gegoogelt und mit dem “exiftool” herum gespielt habe.
Das Ergebnis ist (wie ich finde) durchaus interessant und überraschend. Je nach Quelle können nämlich in der Tat bis zu vier verschiedene Previews in einem RAW-Bild enthalten sein, wie ich im exiftool-Forum gelesen habe.
Wer mal mit “exiftool” rumspielen möchte, kann das Tool wie folgt aufrufen:

C:\Users\rabe\Downloads\Fotos>”c:\Program Files (x86)\Tools\exiftool.exe” -a -b -W %d%f_%t%-c.%s -preview:all .

1 directories scanned

2 image files read

5 output files created

Das Tool läuft also im Verzeichnis “.” (der letzte Punkt im Aufruf oben), d. h. im aktuellen Verzeichnis. Man könnte dort auch z. B. ein absolutes Verzeichnis angeben, also z. B.

C:\Users\rabe\Downloads\Fotos>”c:\Program Files (x86)\Tools\exiftool.exe” -a -b -W %d%f_%t%-c.%s -preview:all C:\Users\rabe\Pictures

Im obigen Fall hat es zwei RAW-Files gefunden (ein CR2 von der 550D und ein CR3 von der EOS-R) und insgesamt fünf JPGs extrahiert:
2020-12-04  21:39        27.016.901 0N8A1587.CR3
2020-12-31  12:20         1.123.638 0N8A1587_JpgFromRaw.jpg
2020-12-31  12:20            97.389 0N8A1587_PreviewImage.jpg
2020-12-31  12:20             7.744 0N8A1587_ThumbnailImage.jpg
2014-01-04  10:01        24.723.846 IMG_0579.CR2
2020-12-31  12:20         2.434.097 IMG_0579_PreviewImage.jpg
2020-12-31  12:20            10.245 IMG_0579_ThumbnailImage.jpg

 

Hier die Größen in Pixels der RAW-Files:

C:\Users\rabe\Downloads\Fotos>”c:\Program Files (x86)\Tools\exiftool.exe” -s -s -ImageWidth -ImageHeight *.cr*

======== 0N8A1587.CR3

ImageWidth: 6720

ImageHeight: 4480

======== IMG_0579.CR2

ImageWidth: 5184

ImageHeight: 3456

2 image files read

Und hier die Größen der JPG-Files:

C:\Users\rabe\Downloads\Fotos>”c:\Program Files (x86)\Tools\exiftool.exe” -s -s -ImageWidth -ImageHeight *.jpg

======== 0N8A1587_JpgFromRaw.jpg

ImageWidth: 6720

ImageHeight: 4480

======== 0N8A1587_PreviewImage.jpg

ImageWidth: 1620

ImageHeight: 1080

======== 0N8A1587_ThumbnailImage.jpg

ImageWidth: 160

ImageHeight: 120

======== IMG_0579_PreviewImage.jpg

ImageWidth: 5184

ImageHeight: 3456

======== IMG_0579_ThumbnailImage.jpg

ImageWidth: 160

ImageHeight: 120

5 image files read

Wie Ihr seht, variieren die Größen der JPGs sehr stark. Im CR3 aus meiner EOS-R sind drei JPGs enthalten:
  • ein JPG in Originalgröße, das mit der in der Kamera gewählten Bilder-Stil-Einstellung “entwickelt” wurde (ggf. also z. B. in Schwarzweiß, wenn die Kamera so eingestellt ist!)
  • ein Preview-JPG in deutlich reduzierter Größe
  • ein JPG in Mini-Größe (Thumbnail)
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Samsung SmartThings — ein Fazit

Samsung SmartThings kam etwa Mitte 2018 exklusiv bei Vodafone in Deutschland auf den Markt. Mittlerweile, seit September 2019, sind die Produkte auch woanders erhältlich.

Bei Samsung SmartThings handelt es sich um eine Linie von Consumer IoT-Produkten, die Häuser oder Wohnungen “smart” machen sollen, um so z. B. Geräte über Alexa oder Google Home oder gar aus der Ferne schalten oder Einbrüche, Wasserschäden oder Brände auch unterwegs erkennen zu können.

Seit Dezember 2018 setze ich diese Technik in meinem Haus ein. Da sich mein Haus über drei Etagen plus Keller erstreckt, setze ich entsprechend viele Sensoren und Aktoren ein. Ich habe mit einem Starterset, bestehend aus Zentrale (Hub), einem Tür-/Fenster-Universalsensor, einer Kamera und einer Sirene, angefangen. Bereits nach wenigen Wochen habe ich mir zusätzliche Sensoren und schaltbare Steckdosen hinzu gekauft, so dass ich mittlerweile 39 Geräte besitze, die mit dem SmartThings-Hub gekoppelt sind: Kameras, Sirene, Fenster-/Tür-Erschütterungs- oder -öffnungs-Sensoren, Temperatur-/Luftdruck-Sensoren, schaltbare Steckdosen, Bewegungssensoren, Wassersensoren, etc.

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Lufthansa berechnet unberechtigterweise OPC-Gebühr

Die Lufthansa beschreibt auf ihrer Website sehr genau, unter welchen Umständen eine so genannte “Optional Payment Charge” (Gebühr für optionale Zahlung), kurz “OPC”, erhoben wird. Diese soll für Reisen ab Deutschland nur für Zahlung mit Kreditkarten, die außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ausgestellt wurden, oder für Firmenkreditkarten erhoben werden.

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POSTIDENT durch Online-Ausweisfunktion

Heute habe ich nach einigen Jahren (sic!) mal wieder die eID-Funktion meines Personalausweises benutzt, diesmal auf dem Handy. Ich habe eine Lufthansa AirPlus-Kreditkarte bestellt, um mir meine Reisekostenabrechnungen etwas zu erleichtern…

Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie relativ reibungslos das Ganze funktioniert hat. Ganz ohne Probleme war es jedoch nicht…

Die Lufthansa benutzt zur Identifikation wie viele andere Banken und Kartenherausgeber auch das POSTIDENT-Verfahren der Deutsche Post AG. Es gibt dieses nun auch in einer Variante für die Online-Ausweisfunktion. Vorteil dabei ist, dass man nicht eine Post-Filiale aufsuchen muss und auch keine Kopie seines Personalausweises abgeben muss (worauf ich extrem “allergisch” reagiere wegen des Verlustrisikos auf Seiten der Deutsche Post AG).

Bevor man den eigentlichen Identifikationsvorgang startet, sollte man zunächst die AusweisApp2 installieren. Der Webbrowser wird später mit der Ausweis-App über lokale HTTP-Aufrufe gegen localhost bzw. 127.0.0.1 kommunizieren.

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Das perfekte USB-C-Ladekabel zum Apple-Netzteil

Kürzlich habe ich ein neues MacBook Pro 13″ mit USB-C-Ladestecker erworben. Da ich das Netzteil nicht ständig zwischen Büro und Zuhause hin und her schleppen möchte, habe ich ein zusätzliches original Apple Netzteil bestellt. Zu meinem großen Ärger ist im Lieferumfang (bei einem Preis von immerhin 75 EUR!) nicht einmal das USB-C-Ladekabel enthalten… 🙁

Zugegeben, das war in der Angebotsbeschreibung so erläutert (wie ich dann hinterher feststellen musste), aber wer rechnet schon mit sowas und liest die Artikelbeschreibung für ein Netzteil bis ins letzte Detail durch???

Daher habe ich auf Amazon nach einem geeigneten 2 m USB-C-Kabel gesucht. Dabei bin ich auf dieses magnetische Kabel gestoßen, von dem ich total begeistert bin, so dass ich mittlerweile drei Stück davon besitze. 😉

Das tolle an dem Kabel ist die magnetische Kupplung, die ich schon bei den Magsafe-Netzteilen meiner vorigen MacBook Pros so geschätzt habe. Zieht man nämlich unabsichtlich am Kabel, z. B. weil jemand versehentlich in das Kabel hineintritt oder sich dort verheddert, so wird einfach die magnetische Kupplung des Kabels vom Laptop getrennt. Das Kabel reißt also nicht das teure Gerät vom Tisch oder Schoß herunter.

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