Zweck meiner bzw. unserer (ich bin mit zwei Kollegen geflogen, ein weiterer kam am Dienstag vormittag nach) Reise nach England war die Teilnahme an Projektmeetings zu einem Prototypen für einen kommenden Dienst im Web- und WAP-Umfeld, welchen wir für Vodafone UK entwickeln. Mehr kann ich an dieser Stelle natürlich nicht erzählen. Vielleicht gibt’s ein bißchen mehr, wenn der Prototyp in Form eines Piloten live geht… 🙂
Anyway, wir hatten uns von dem bzw. den Meetings erhofft, daß einige (technische) Fragen geklärt werden könnten. Leider war das nicht bzw. nur ansatzweise der Fall. Stattdessen wurde eher über grundlegende Fragen und Projekt-Milestones diskutiert. Fast wie bei einem Kick-Off — aber dafür ist es einige Wochen zu spät. 😉
Ein wenig erschreckend fand ich auch, daß teilweise Kollegen an den Meetings teilnahmen, die scheinbar nur ungenügend (oder gar nicht ;-)) vorbereitet waren. Umso belustigender fand ich, daß dann gerade diese Kollegen nicht müde wurden, permanent ihre Hilfe anzubieten. 🙂
Gelohnt hat sich die Reise trotzdem. Ohne die Reise hätte ich die Kollegen aus UK wahrscheinlich niemals kennengelernt, sondern wir hätten uns wahrscheinlich nur per Mail oder vielleicht mal telefonisch ausgetauscht. Das ist naturgemäß viel unpersönlicher als der direkte Kontakt. Ich denke, man geht im weiteren Projektverlauf auch ganz anders miteinander um, wenn man sich persönlich kennt und schon den einen oder anderen Scherz miteinander gemacht hat. 🙂
Und immerhin haben wir jetzt einige konkrete Ansprechpartner zu bestimmten Themen, die wir jetzt sicherlich permanent nerven werden bis wir das bekommen haben, was wir für eine zügige Abwicklung des Projekts brauchen. 🙂
Interessant war übrigens auch mal zu sehen, wie die Kollegen dort arbeiten. Das Gebäude, in dem wir unsere Meetings hatten, ist eins von sieben, die sich in dem Komplex befinden, welches unser Corporate Headquarters darstellt. In dem gesamten Gebäude gibt es im Prinzip keine Einzelbüros, sondern nur jeweils Großraumbüros, die sich über die komplette Fläche einer Etage erstrecken. Nicht einmal “Cubicles” sind dort vorhanden, sondern nur ewig lange Tischreihen — kurzum keinerlei Privatsphäre!
Da permanent ein gewisser “Grundlärmpegel” vorhanden ist, kann ich mir ein effektives Arbeiten unter diesen Umständen beim besten Willen nicht vorstellen. Wir haben uns für unsere Meetings dann in eine Ecke der Etage zurückgezogen, die mit Stellwänden abgetrennt war. “Collaboration Zones” nennen sie das…
In der Mitte jeder Etage gibt es schließlich eine “Insel”, die zur Hälfte den Sanitärbereich umfaßt und zur anderen Hälfte eine Küchenecke (nun ja… ;-)).
Sehr viele Kollegen dort laufen im Anzug rum oder wenigstens im Hemd mit Krawatte. Uns Deutsche hat man sofort an den Jeans erkannt, denn kaum ein anderer trug welche.
Das Hotel, in dem ich übernachtet habe, war übrigens das Donnington Valley Hotel, ein urgemütliches Hotel im Landhausstil, angeblich das größte und beste Wellness-Hotel Englands. Den Wellness-Bereich konnte ich aus Zeitgründen leider nicht nutzen, aber das Hotel war wirklich schön, und auch das Abendessen konnte sich sehen lassen. 🙂